Entzündungshemmende Diät, Speisen und Ernährung sind nur ein Teil von Linderung, Eindämmung oder Vorbeugung von Entzündungen, ist aber am einfachsten zu beachten. Wir haben uns bereits mit den Ursachen, seelischen Ursachen von Entzündungen befasst, also wir sehen diese uns jetzt nur aus Sicht der Ernährung an.
Neueste Studien haben gezeigt, dass Lebensmittel, die Entzündungen lindern und antioxidative Wirkungen haben, am effektivsten sind.
Entzündungsfördernde Speisen und Lebensmittel
Viele konservierte, verarbeitete Lebensmittel, Fast Food, ballaststoffarme Lebensmittel und Lebensmittel mit vielen raffinierten Kohlenhydraten tragen zur Entzündung bei. Aber Lebensmittel, die in Fett gebraten oder paniert und in Öl gebraten werden, sind auch nicht gut.
Zuckerarten und Süssstoffe
Im Allgemeinen der raffinierten Zucker. Die weissen raffinierten Zucker beschädigen die Aktivität des Immunsystems. Es ist aber typisch für jeden Zucker mit hohen glykämischen Index. Süssstoffe (ausser den vollkommen natürlichen), Süssgetränke und allerart gesüsste Lebensmittel, vor allem Süssigkeiten.
Salz
Der menschliche Organismus braucht eine bestimmte Menge Salz, aber der Grossteil der unnatürlichen und rohen Lebensmittel beinhaltet mehr als erforderlich. Jede Art von gesalzenem Lebensmittel oder Genussmittel, gesalzene Kerne und sonstige gesalzene Produkte.
Fleisch
Grossteil des Fleisches, besonders rotes Fleisch wirkt sich entzündungsfördernd. Schweine-, Hühner- oder Rindfleisch aus Massentierhaltung und die daraus hergestellten Fleischerzeugnisse, sowie mariniertes Fleisch sind zu vermeiden.
Zuchtfische, welche nur dann Omega-3-Fettsäueren enthalten, wenn sie mit Futterfische gefüttert worden. Im Öl gebratene Fische, Fischstäbchen.
Fette
Transfette, hydrogenisierte (teilgehärtete) Öle, bestimmte pflanzliche und Palmöle, wie z.B. Sonnenblumenöl, Margarine. Transfette werden während der Verarbeitung von Lebensmittel erzeugt, diese sind also nicht natürlich. Tierische Fette können ebenfalls problematisch werden, besonders aufgrund der Arachidonsäure, welche entzündungsfördernd ist.
Mehl
Speisen, Brote und Backwaren aus raffiniertem Mehl, gesüsste Getreide, Teigwaren, Cornflakes. Glutenhaltige Getreide (Weizen, Gerste, Roggen) wirken entzündungsfördernd.
Milchprodukte
Milch und die Mehrheit der Milchprodukte sind zu vermeiden, weil diese die viralen und bakteriellen Entzündungen fördern.
Flüssigkeiten
Alkoholische Getränke und Soft Drinks.
Gemüse
Kartoffel, Mais und die daraus hergestellten Produkte.
Ausserdem geräucherte und/oder marinierte Lebensmittel, auf hoher Temperatur gekochte, grillierte oder im Öl gebratene Speisen sind ebenfalls zu meiden.
Weniger schädliches Essen
Diese sind auch nicht unbedingt gesund, aber weniger schädlich als die Vorherigen.
Wildfleisch und Fleisch aus natürlicher Haltung (Lamm, Huhn, Rind, etc.)
Von den Mehlprodukten, in Masen Vollkornhafer und Vollkornroggen, Müsli mit wenig Zuckergehalt, Haferbrei, Getreidekleie
Von den Milchprodukten: echte Käse, besonders die Blaue und die Grüne, nicht gesüsste Joghurt.
Von den Getränken: Kaffee, Rotwein (in Massen), verdünnte Fruchtsäfte. Kaffee kann AGE Verbindungen (siehe unten) enthalten, dennoch auch entzündungshemmende Polyphenole.
Bessere oder entzündungshemmende Lebensmittel
Unterstehende Lebensmittel enthalten solche Inhaltsstoffe, denen eine entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben wird. Die regelmässige Verzehrung dieser Produkte hemmt nicht nur die Entzündung, sondern hilft auch bei der Vorbeugung.
Fette und Öle: Olivenöl, Kokosfett, Rapsöl, sowie die Omega-3-haltige Lebensmittel (siehe den Artikel über die „Omega-3 Wahrheit).
Alle Wildfische, Sardine, Lachs, Hering, Forelle, Thunfisch, Makrele, Muscheln, Schalentiere wie Krebs, Garnele, Krabben.
Alle abstsorten, besonders die roten/schwarzen/lila Früchte, Beerenobst wie: Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren, Heidelbeeren, Holunderbeeren, Zitrusfrüchte, Pflaumen/Zwetschgen, Trauben, Kirschen.
Von den Gemüsen besonders die Kreuzblütler, Blattgemüse, Salate, z.B. Brokkoli, Mangold, Spinat, Zucchini, Kohl, Wirsingkohl, Gartenkresse, Zwiebel, Rosenkohl, Wildkraut, Karotten, Süsskartoffel, Knoblauch, Paprika, Sellerie, Spargel. Tomate ist wegen dem Bestandteil Lycopin, der scharfe Paprika wegen Capsaicin eine gute Entzündungshemmer.
Von den Hülsenfürchten: Linse, Bohne, Erbse, Tofu (aus Sojabohnen), Dhal (aus Linsen), Hummus (aus Kichererbsen).
Von den Gewürzen: Kurkuma, Knoblauch, schwarzer Pfeffer, Ingwer, Cayenne-Pfeffer, Oregano, Chili, Currypulver, Basilikum, Thymian, Zimt, Rosmarin, Muskatnuss.
Kurkuma wirkt vor allem wegen dem in der Pflanze enthaltene Curcumin entzündungshemmend. Ingwer wegen Kämpferol, welche die Bildung von mehreren entzündungsfördernden Enyzmen blockiert.
Von den Süssigketiten und Süssstoffen: Zartbitterschokolade, diese ist auch eine gute Polyphenolequelle, und die natürliche Süssstoffe, wie z.B. Stevia.
Von den Flüssigkeiten reines Quellenwasser, stilles Mineralwasser, pflanzliche Getränke, Grüntee, Laugenwasser, Gemüsesaft.
Seetang, Leinsamenöl, Olivenöl, Hanfsamenöl, Buchweizen, Chiasamen, Sanddorn.
Von den Nährstoffen, Vitaminen und Mineralien: besonders Ballaststoffe, Flavonoide, Betacarotin, Vitamin D, Vitamin C, Magnesium, Vitamin A, Vitamin E, Zink, Selen, Omega-3-Fettsäuren, Vitamin B6, Vitamin B3, Folsäure.
Grossteil der Heilkräuter, z.B. Minze, Salbei, Glänzender Lackporlig, Boswellia, Brennnesseln, Gewöhnliches Hirtentäschel, Fenchel, Kamille.
Wie sollten wir unser Essen zubereiten?
Verwenden Sie schonende Kochtechniken, anstatt Hochtemperaturmethoden (gegrillt, in Öl gebraten). Gemüsen besser dämpfen. Anstelle von Pflanzenölen mit mehrfach ungesättigten Omega-6-Fettsäueren werden einfach ungesättigte Olivenöl oder gesättigte Fettsäure empfohlen.
Wenn proteinhaltige Lebensmittel mit hohen Temperaturen gekocht werden, bindet das Protein an Glukose oder anderen Zucker und produziert AGE, das Endprodukt für fortgeschrittene Glykierung. Diese chemischen Verbindungen sind entzündungsfördernd und unterstützen gleichzeitig den Alterungsprozess.
Durch Erhitzen von Fetten und Ölen werden ALE’s, das heisst Lipidperoxidations- Endprodukte erzeugt, die auch entzündungsfördernd sind. Viele Fertiggerichte und Nährmittel können solche Verbindungen enthalten, wie Säuglingsnahrung und Milchpulver. Aber auch in Öl gebratenes, gegrilltes, mariniertes Fleisch und geräuchertes Lebensmittel.
Wenn beispielsweise stärkehaltige Lebensmittel bei sehr hohen Temperaturen gekocht werden, entsteht Acrylamid, eine bekannte AGE-Verbindung. Das Kochen bei niedrigeren Temperaturen kann bereits die Menge dieser entstehenden Verbindungen stark reduzieren. Kochen in Wasser oder Dämpfen ist besser. Der Mischkochmodus ist aufgrund der kürzeren Garzeit günstiger.
Lebensmittel mit hohem AGE- und ALE-Gehalt: in Öl gebratenes oder verkrustetes, gebratenes und gegrilltes Fleisch, geräuchertes und mariniertes Fleisch, Pommes Frites, Chips, Margarine, Spiegelei, Frischkäse, Mayonnaise. Generell solche Lebensmittel, die in einem industriellen Umfeld schnell und bei hohen Temperaturen hergestellt werden.
Im Allgemeinen ist beispielsweise die mediterrane Küche aufgrund der Verwendung von Olivenöl und vielen Gemüsen und Früchten in dieser Hinsicht besser.
Zusammenfassung
Moderne Lebensmittel und Diäten mit vielen künstlichen Inhaltsstoffen enthalten viele Entzündungsfördernde Substanzen. Früher konsumierte man viel mehr Originalnahrung. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, möglichst viele natürliche Lebensmittel zu konsumieren und eine Ernährung zu wählen, die alle für den Körper wichtigen Substanzen enthält.
Eine abwechslungsreiche Ernährung ist das Beste gegen Entzündungen, wobei Gemüse, Obst und Lebensmittel mit hohem Omega-3-Anteil die wichtigste Rolle spielen. Je mehr Obst und Gemüse in verschiedenen Farben wir essen, desto besser. Früchte sind wegen ihrer schützenden Nährstoffe wie Carotinoiden, Xantophyllen und Polyphenolen vorteilhaft.
Getreide und Ölsaaten können eine gute Quelle für Vitamin E und Polyphenolen sein. Vegetarische Lebensmittel sind auch wegen der präbiotischen Fasern, die unter anderem krebsbekämpfend wirken, von grossem Nutzen. Wenn die Diät genügend Omega-3 enthält, wird die richtige Menge an entzündungshemmendem Hormon produziert.
Wichtig ist auch, wie wir unser Essen zubereiten. Bei zu hohen Temperaturen braun gewordene Lebensmittel weisen darauf hin, dass viele AGEs produziert wurden.